1946 von Pfarrer Franz Kelkel

Der 30.Januar 1946 war für Winterspelt ein schwarzer Tag. Der Serbe „Melisa", ein früherer Gefangener, hatte in der Nacht die Witwe Petronella Pade zusammen mit einem Franzosen der Besatzungstruppe mit der Axt erschlagen. Zwei Tage war Winterspelt gesperrt, der Täter aber war flüchtig.

Im Februar 1946 zogen die Franzosen ab und wurden durch Grenz-Gandarme ersetzt. Etwa drei Wochen waren die Amerikaner im Ort, um ihre gefallenen Soldaten umzubetten.

Fast ununterbrochen waren bis 1947 die Minensucher tätig gewesen. Minen und herumliegende Munition verursachten in den ersten Nachkriegsjahren im Kreise Prüm noch 224 Todesfälle. Auch in Winterspelt fielen zwei spielende Kinder, Karl Heck und Hubert Jänen, acht bzw. fünf  Jahre alt, einem Minenunglück zum Opfer.

Detonationen waren in diesen Jahren etwas Alltägliches. Schließlich sollte der Rest der angesammelten Munition im Waldgelände „Wallerich" zwischen Weißenhof und Großlangenfeld in die Luft gesprengt werden. In den umliegenden Ortschaften wurde bekannt gemacht und angeordnet, in der Mittagszeit zwischen 12 und 13 Uhr die Fenster offen zu halten , damit die gewaltige Explosion mit nachfolgenden riesigen Rauchschwaden keine weiteren Schäden anrichtete.

Das Jahr 1946 brachte eine gute Getreideernte, die nur durch Dauerregen verzögert wurde. Dafür setzte der Winter frühzeitig mit starker Kälte ein. Viele Leute, besonders die Kinder, hatten mangelhaftes Schuhwerk, was zu Erkältungskrankheiten führte; unter anderem Keuchhusten bei den Kindern. Erst am 20.März kam Tauwetter, die Saaten hatten schwer gelitten.


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